Bereit, für ihr Land zu töten, standen sich 1982 Argentinier und Briten im südlichen Atlantik gegenüber: die Falkland-Inseln wurden zum Schauplatz eines Krieges. In Theatre of War stellt Regisseurin und Autorin Lola Arias sechs Vertreter beider Parteien konstruiert gegenüber. Die 1976 in Buenos Aires geborene Schriftstellerin, Musikerin und Schauspielerin bringt dabei die ehemaligen Gegner in verschiedenen Projekten zusammen. Unter anderem beim Arzt, in der Schule, in Gesprächen oder beim Nachspielen von Kriegsszenen mit dem jüngeren ich.

 

Es geht um Aufarbeiten, Verstehen, Emotionen. Um authentische Erzählungen von Soldaten, die einen überhasteten, unkoordinierten und traumatischen Krieg aufzeigen und verarbeiten. Die Kostüme wirken teilweise schrill, jedoch stark. Mit dem Verzicht auf Untertitel wird der Zuschauer unmittelbar in das Geschehen und die andauernden, sprachlichen Barrieren eingebunden. Der Einstig erfolgt ohne Vorwissen. Worum geht es eigentlich? Welche Geschichten habe ich aufgrund fehlender Sprachkenntnisse verpasst?

 

Zwischenzeitlich sehen wir das ausgebaute Set von „Theatre of War“: Lampen, Tonangel, Kabel. Aus dem Off spricht Lola Arias ihre Fragen an die Protagonisten. Ein junger Mann schlüpft in seiner Rolle, wie belastet die Jugend ist, in die der Marine und singt den aktuellen Song „Riptide“ (reißende Strömung) von Vance Joy:

 

Lady, running down to the riptide (Lady, hinunterrennend in die reißende Strömung)

Taken away to the dark side (entführt auf die dunkle Seite)

I wanna be your left hand man (ich möchte Deine linke Hand sein)

I love you when you’re singing that song and (ich liebe Dich wenn Du diesen Song singst)

I got a lump in my throat‚ cause (und ich habe einen Klos im Hals, denn)

You’re gonna sing the words wrong (Du wirst die Worte falsch singen)

 

Theater des Krieges. Film ist Therapie.