Wo das Licht bricht: „Lovemobil“ von Elke Margarete Lehrenkrauss
Am Waldrand in Niedersachen fährt ein Auto die Straße entlang. An jeder Abzweigung steht hier ein Wohnmobil. Die Frau am Steuer hält an einem davon und steigt fluchend aus. Uschi ist die „Vermieterin“ von mobilen Bordellen. Die Scheibe dient als das Schaufenster, das die Ware gut beleuchtet anpreist. Wie durch einen Kristall blickt man in... Weiterlesen
ICH SUCHE NACH MÜLLMETAPHERN: „Orphea“ von Alexander Kluge und Khavn
Mit einem gewissen Vorwissen über Alexander Kluge und in Erwartung auf Khvan habe ich feine Vermutungen und eine grobe Richtung: Vergangenheit wird auf Gegenwart treffen. Alt auf jung. Intellekt auf Rock-Oper. So setze ich mich also an diesem Abend vor „Orphea“. Der Film startet überraschend gefällig: gezeichnete Augen und Augenhöhlen von Skeletten. Eine lebendige, junge... Weiterlesen
„One man’s trash is another man’s treasure“ – die Ästhetik des Umweltbewusstseins
Im Rahmen der Nippon Connection Frankfurt am Main und im Programm der NIPPON DOCS AWARDs 2019, lief der Film „From all corners“ von Regisseur Ryusuke Okajima. Nicht nur die sympathische Produzentin Yuko Shiomaki war anwesend, auch der Hauptdarsteller Fuyuki Shimazu kam angereist, um Werbung für seine Leidenschaft zu machen: dem nachhaltigen Weiterverwenden von gebrauchten Kartons... Weiterlesen
„Asako 1&2“ – Abhängigkeiten, Ähnlichkeiten und (k)ein Tapir
Inhalt Der Film beginnt mit der kurzen aber intensiven Begegnung zwischen dem Mädchen Asako und dem Mädchenschwarm Baku. Er verkörpert den Freigeist und ist ihre erste große Liebe. Sie muss ja glücklich sein, wenn er sich für sie interessiert, denn sie ist ja nicht unbedingt eine Schönheit, urteilt die Mutter pragmatisch. Er wird nie ohne... Weiterlesen
Außerhalb der eigenen Komfortzone: orientierungslos und fließend
Am Abend des Vaterstags lief im Rahmen der Nippon Connection der Experimentalfilm „Memento Stella“ von Takashi Makino in seiner Deutschlandpremiere im Filmmuseum Frankfurt am Main. Als ein „Special Screening“. Und speziell war es bestimmt auch für einige Zuschauer (wenn wir dem Klang des Stöhnens und Seufzens am Anfang folgen), denn als ungeübter Betrachter von experimentellen... Weiterlesen
Von der Wertschätzung menschlicher Gefühle: Arc Filmfestival Mainz
Zum dritten Mal begrüßte das Arc Filmfestival mit seiner familiären und warmherzigen Atmosphäre die weitgereiste, junge und internationale Filmemacherszene. Die Selektion war liebevoll zusammengestellt: Aus der besonders schön benannten Rubrik „Celebrating Diversity“, die als Statement nicht nur fürs Filmische, sondern auch für Gesellschaftliches stehen konnte, stellen wir hier kurz drei bemerkenswerte Filme aus dem Programm... Weiterlesen
Den Lebenshärten mit Humor begegnen: „Die zärtliche Gleichgültigkeit der Welt“
Adilkhan Yerzhanovs Film beginnt mit dem poetischen Bild einer Blume. Eine Biene ist irritiert, als Blut auf sie tropft, sie lässt sich aber dadurch nicht beirren. Dann Cut auf den harten Kampf des Lebens: zwei Männer, scheinbar ineinander verbissen, auf Leben und Tod. Die Bilder: jetzt schon wie aus einem Gemälde. Die Inhalte: jetzt schon... Weiterlesen
Die schönste Ruine der Stadt: „Das 25. Jahr – Von der Poetisierung der Welt“
„Wie immer, hier ist volles Haus“, scherzt Gregor Maria Schubert, Direktor des Lichter Filmfestes, vor Beginn der Vorstellung. Im dritten Jahr findet das Festival nun hier beim Willy Praml Theater und damit in der Naxoshalle statt. 2019 kam man auf die Idee, in diesem Rahmen auch die Premiere des Theaterfilms von Regisseur Otmar Hitzelberger zu... Weiterlesen
Ode an die Drohne: „Von Bienen und Blumen“
Warum Supermarkt, wenn man auch Wiese haben kann? Das fragt sich Filmregisseurin und Drehbuchautorin Lola Randl und zieht aufs Land. Ihr essayistischer Film versprüht einen Funken Poesie da, wo die Landlust aufhört und das wirkliche Landleben beginnt. Mit ihrer fast schon soziologisch angehauchten Studie beschäftigt sie sich voller Selbstironie mit Aufgaben der zugezogenen Stadtmenschen, welche... Weiterlesen
Ein Kühlschrank am Telefon: „Why Are We Creative?“
In einer freundschaftlichen Runde am Abend kommt plötzlich die Frage auf, warum ein Mensch eigentlich kreativ wird. Regisseur Hermann Vaske lässt diese Frage ab diesem Moment nicht mehr los. Er nimmt sie mit sich und beginnt, ein buntes Potpourri von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen zu interviewen: Prominente, Schauspieler, Komiker, Designer und Architekten. Selbst bis zu... Weiterlesen