Vergessene Geschichten
Ein Junge im hohen Gras – verdreckt, bewegungslos, hungrig. Eine Nahaufnahme seines Gesichtes: leere Augen schweifen unkontrolliert und desorientiert umher. Ein paar Meter weiter versucht sein Bruder auf einem Baum winzige Vogeleier aus einem Nest zu fischen. Er fällt, die Eier in seiner Tasche zerbrechen. Beide Kinder lecken den übriggebliebenen Dotter vom Leder ab –... Weiterlesen
Karawane verlorener Kinder — Rick Ostermanns „Wolfskinder“
Hans Uwe (Levin Liam) ist kein Kind mehr, Jugendlicher oder Erwachsener aber auch noch nicht. Seine Züge sind ernst, die Strapazen des zweiten Weltkriegs und dessen Folgen stehen ihm ins verdreckte, von Schrammen überzogene Gesicht geschrieben. Um ihn herum zwitschern Vögel und zirpen die Grillen, der Wind streicht leise durchs sommergrüne Gras, über den Himmel... Weiterlesen
Nichts bleibt vom Erfahrenen, Spuren lassen bleibt gefährlich
Rick Ostermanns WOLFSKINDER– Zwischen naturgewaltigen Stimmungsbildern und der Suche nach Identität Während die Pollenflocken so unbeschwert und weiß durch eine sonnendurchflutete Lichtung fliegen und sich das hohe Gras im weiten Grün der litauischen Sumpflandschaft dem Wind neigt, schneidet ein Mädchen namens Christel unter stillen Tränen sein aschblondes Haar ab. Hans und Fritz Arendt, zwei junge... Weiterlesen
Hungerrudel
Wolfskinder sind immer hungrig. Fahlwangig, auf ihren Zungen die Sehnsucht nach ein paar letzten Krümeln, fünf, sechs Beeren am Wegesrand, zur Not auch Fröschen und Grashüpfern. Wolfskinder reden nicht. Wenn sie sich treffen, fragen sie nicht woher sie kommen, sondern wohin sie wollen. Ihr Leid findet keinen Weg mehr in ihre Worte. Wolfskinder gab es... Weiterlesen